Das Projekt „Digital Reconfiguration: Kartographie der Unsichtbaren“ entsteht im Rahmen eines kollektiven Arbeitsprozesses, der aktuelle gesellschaftliche Umstrukturierungen aufgrund neuer Gender-, Kapital- und Machtverteilungen in der Zeit des digitalen Kapitalismus sichtbar machen möchte. Ausgehend von der industriereichen Region Steiermark und der relevanten Geschichte ihrer Arbeiterbewegung fokussiert das Projekt durch diskursive Installationen, Gespräche und künstlerische Interventionen die heutigen Möglichkeiten kollektiven Handelns inmitten neoliberaler und globaler techno-klimatischer Veränderungen.
Zuletzt hat die Pandemiebekämpfung die Flexibilisierungs- und Automatisierungsprozesse des digitalen Kapitalismus beschleunigt, die nicht nur Apathie, Entfremdung und soziale Isolation zur Folge haben, sondern auch die Bedingungen kollektiven Handelns verändern. Woran lässt sich heute ein Arbeiter*innenwille als Basis für Gemeinschaftsbildung festmachen? Eine diskursive Installation „Arbeiterwille: An Impossible Movement“ zeigt, was sich hinter den medialen Darstellungen der Hightecharbeit verbirgt, und fragt nach neuen Möglichkeiten der Kollektivierung und der politischen Aktion.
Ausgehend von der historischen Zeitung Arbeiterwille, die 44 Jahre lang die Emanzipation und Ausbildung der Arbeiterklasse in der Steiermark vorangetrieben hat, lädt das Projekt „Rebellious Books“ verschiedene Arbeiter*innen ein, heute als „rebellisch“ geltende Bücher zusammenzustellen. Die kollektive Untersuchung der Notwendigkeiten unserer Zeit und des medialen Bestands der Bibliothek der Arbeiterkammer Steiermark fragt nach Widerstand, Emanzipation und radikalem Denken.
Teilnehmende Künstler*innen: Lain Iwakura, Bettina Landl, Vladimir Miladinović und Coline Robin.
Unterstützt von steirischer herbst ’21, Arbeiterkammer Steiermark, Kulturvermittlung Steiermark, CITYPARK Graz, VÖGB Steiermark, Kulturlotsinnen, Arbeitsmarkt Service Steiermark, Naturkundemuseum UMJ Graz, Ortweinschule Graz, Institut für Zeitgenössische Kunst / TU Graz, Projektraum „Annenstr. 53“ und zahlreichen Arbeiterinnenvereine in der Steiermark.