Manuela Zechner mit HLW Schrödinger, Radio Helsinki, esc medien kunst labor

GRAZ 2030 IM KLIMA DES WANDELS

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#Umwelt und Klima    Kinder/Jugend

Ratschlaghaus zum Räderschlagen

 

Es brennt es brennt es brennt …
Australien!
Der Amazonas!
Der Uhrturm!
Die Tundra!
Californien! Oregon! Colorado! Utah!
Griechenland!
Der Leechwald!

Die Künstlerin und Wissenschaftlerin Manuela Zechner beschäftigt sich seit 2005 mit Zukunftsfrage, sei es in Radioformaten oder mit dem Medium Film. Mit der HLW Schrödinger, dem Radio Helsinki und der ESC begann sie 2018 zu kooperieren. Für das Kulturjahr wollte sich Zechner gemeinsam mit Schüler*innen damit auseinandersetzen, wie ein wünschenswertes Graz 2030 aussehen könnte. Bei „Graz 2030 im Klima des Wandels“ geht es um Klimawandel, vor allem aber auch um ein „Klima des Wandels“, das Veränderung ermöglicht.

Aus Tonaufnahmen, Interviews und Texten, wie dem oben zitierten, hat Zechner ein Hörspiel und einen Audiowalk gemacht. Diese wurden mit SchülerInnen des Lehrgangs Kulturmanagement erarbeitet. Im rund 90 Minuten dauernden Hörspaziergang durch die Stadt der Zukunft tauchen konkrete Bezüge zur Route auf. In vier Etappen geht man vom Rathaus bis in den Stadtpark. Die Premiere fand im Oktober statt, allerdings großteils nicht mit der Klasse, die an dem Projekt gearbeitet hatte. Es hatte einen Covid-Fall gegeben, sodass die meisten in Quarantäne mussten. Die Pandemie wurde übrigens auch in das Hörspiel integriert. Zechner ging in ihrer Konzeption von Beginn an davon aus, dass die Sache nicht in kurzer Zeit aus der Welt geschafft wäre.

Das Stück steht im Netz weiterhin zur Verfügung. „Es bezieht sich auf die Zukunft: Wenn man also in zwei Jahren den Audiowalk unternimmt, sollte das immer noch stimmig sein“, sagt Zechner. Die Beschäftigung der Schüler*innen mit der Frage nach einem Leben im Jahr 2030 fiel sehr unterschiedlich aus. Viele sind bei den „Fridays for Future“ aktiv geworden, manchmal wird Klimakrise aber auch ironisch bis zynisch aufgegriffen. „Das Vokabular, die oft leeren Versprechungen und Floskeln rund um das Thema hängen vielen Schülerinnen und Schülern schon zum Hals heraus“, sagt die Künstlerin. Klischees zu überwinden, war daher ein erster Ansatz. Es ging darum, sich Veränderung vom eigenen Leben und Alltag ausgehend vorzustellen. Wie leben wir, wie bewegen wir uns, wie arbeiten und engagieren wir uns 2030? Steht hier noch immer ein voller Mistkübel, ein Fast-Fashion-Geschäft, ist da noch immer eine Autostraße, wo ist 2030 unser Lieblingstreffpunkt?

Interviews mit Vertreter*innen diverser sozialer Bewegungen und Initiativen inspirierten mit Szenarien und Analysen. Damit lernten die Schüler*innen nicht nur neue Denk- und Handlungsansätze, sondern auch die Möglichkeiten von Interviewtechnik und freiem Radio kennen.

– Wir stehen vor dem Grazer Rathaus, früher hat das recht anders funktioniert
– Früher Rathaus
– Jetzt Rat-haus
– Räte-haus
– Ratschlag-haus
– Haus des Ratgebens
– Haus des Radfahrens
– Haus des Räderschlagens

Für Manuela Zechner hat sich mit dem Projekt die Erkenntnis bestätigt, dass die Zusammenarbeit mit zunehmender Dauer an Qualität gewinnt. Ihre eigenen Vorstellungen über die Zukunft? Eine Stadt mit vielen selbstverwalteten Initiativen, mit Platz für Experimente in Sachen Bürger*innenbeteiligung, weitgehend ohne Autos. „Meine Stadt der Zukunft kooperiert auch intensiv mit anderen Städten, etwa aus dem globalen Süden. Denn dort ist man ja noch einmal ganz anders von Themen wie dem Klimawandel betroffen.“ Für die Gesellschaft per se stellt Zechner auch den Zwang zum permanenten wirtschaftlichen Wachstum infrage.

Die Schüler*innen sehen für die urbane Zukunft unter anderem den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel und der Radinfrastruktur als wichtig an. Ganz besonders die Anbindung an das Umland ist hier ein großes Thema, da viele von ihnen pendeln und schlechte Verbindungen beklagen. Mehr Freiräume ohne Konsumzwang zu schaffen, ist ein weiteres Anliegen. Ob Graz 2030 wirklich mehr Platz zum Räderschlagen bieten wird?

(c) RadioHelsinki
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  • (c) Manuela Zechner

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Das Kulturjahr 2020 wurde unterstützt von: