Doris Dockner, Elisabeth Krammer zusammen mit Luma.Launisch

FUTURE CLASSROOOM:::ON STAGE

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#Soziales Miteinander    Kinder/Jugend Wissenschaft

Das digitale Klassenzimmer

Wie vermittelt man Schüler*innen, zumal in einer digitalen Schule, wie sie mit Infos aus dem Netz umgehen können? Welche Wünsche beschäftigen junge Menschen? Die Architektinnen Doris Dockner und Elisabeth Krammer sowie Luma.Launisch alias Florian Tanzer haben im Rahmen des Kulturjahres ein künstlerisches und spielerisches Programm entwickelt. Ort des Geschehens: die digitale Volks- und Mittelschule St. Leonhard und hier vor allem das „Digital Lab“, ein österreichweit einzigartiger Raum, der von Tritthart + Herbst Architekten mit Doris Dockner konzipiert wurde. Durch Workshops mit Gastlektor*innen, mit eigens produzierten Videos, einer Projektion und einer Installation von Doris Dockner und Elisabeth Krammer am Vorplatz der Schule sowie an der Fassade entsteht ein umfangreiches Oeuvre, das auch auf der Website des future classroom zu bewundern ist.

Die Vorbereitungsphase findet noch digital statt, erzählt Doris Dockner, die Workshops hingegen können direkt vor Ort abgehalten werden. „Uns war es wichtig, dass die Künstler*innen anwesend sind, das Programm interaktiv vor Ort ist“, sagt sie. Die Grundidee ist es schließlich, das Lab mit all seinen Möglichkeiten zu nutzen. Zudem sollen die Werke, die im Lab entstehen, vor der Schule und auf dem Gebäude selbst der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Florian Tanzer betont die gute Zusammenarbeit mit der Schule und erzählt: „Es gibt eine sehr engagierte Lehrerin, die sich mit den Kindern über kritische Aspekte der Digitalisierung auseinandergesetzt hat. Es war schön zu sehen, dass sie sehr wohl wissen, wo Gefahren lauern, was es da alles gibt an Schabernack. Nur manchmal vergessen sie es halt.“ Und er reflektiert sein eigenes Verhalten im Netz: „Facebook und Instagram benutze ich begeistert. Im Rahmen des Projekts habe ich versucht auch auf TikTok durchzustarten und ich muss gestehen: Ich bin gescheitert. Ist auch gut so. Es ist gut, wenn die Jugend ihre Kanäle hat, ihre Sprache spricht, in ihrer Geschwindigkeit lebt. Wir Erwachsenen sollten die Kids ernst nehmen, ihnen zuhören.“

Kunst verbindet

Neben einer Stärkung der kritischen Perspektive ist im future classroom vor allem die kreative Seite wichtig. So arbeiten die Schüler*innen zwischen 12 und 15 Jahren mit digitalen Tools wie „Artivive“. In Katharina Lackners Workshop „A Number of Favorite Things“ entstehen Werke, die beim abschließenden Event ausgestellt werden. Mit der App Tagtool von OMAi werden nach einer Schulung durch die Entwickler*innen Zukunftswünsche von den Kids in Echtzeit gemalt und mit einer Großbildprojektion an der Schulfassade gezeigt.

Die Workshopleiter*innen werden durch die Zusammenarbeit zu Role Models für die Kids. „Ich glaube, dass es sehr wichtig war, dass es Externe waren, so konnten die Kinder quasi aus der Reserve gelockt werden“, sagt Elisabeth Krammer. Und Florian Tanzer ergänzt: „Auch die Lehrer*innen waren spürbar positiv überrascht, wie stark die Kinder mitgemacht haben“.

Gelernt hat das Trio unter anderem, dass sich auch die Kinder einer digitalen Schule die Stadt der Zukunft mit mehr Grün wünschen. Von Fahrrädern über Elektroautos bis zu begrünten Fassaden ist in den Zeichnungen viel an urbanen Möglichkeiten zu sehen. „Wir hätten eher mit Robotern, Magnetbahnen oder Shoppingmalls gerechnet“, sagt Doris Dockner. „Sie haben aber auf den sozialen Aspekt geachtet, was mich freut und auch beruhigt.“ Architektin Elisabeth Krammer wünscht sich dementsprechend Folgendes: „Der öffentliche Raum soll wieder zu einer Begegnungszone für Menschen werden. Ich habe den Eindruck, dass in Graz schon einiges geschieht. Bei aller Digitalisierung haben wir ja gerade im Pandemiejahr gesehen, wie wichtig persönlicher Kontakt ist.“ Und Doris Dockner fügt hinzu: „Ich hätte gern immer ein Kulturjahr. Durchgehend Kunstprojekte, die uns verbinden.“

(c) Doris Dockner
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  • (c) Daniel Kindler

  • (c) Doris Dockner

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  • (c) Daniel Kindler

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Das Kulturjahr 2020 wurde unterstützt von: