„Einst galt es als Hochverrat rebellische Bücher zu lesen. Der Aufstieg der Arbeiterschaft wäre ohne solche Bücher nicht möglich gewesen“, sagte Hans Muchitsch in seiner Rede 1926 im Zuge der Bibliothekseröffnung der Kammer für Arbeiter und Angestellte (AK) in Graz. Die Parteizeitung Arbeiterwille, wo die Rede nachzulesen war, musste ihre Arbeit im Jahr 1934 einstellen. Zahlreiche Bücher wurden kurz danach verboten und viele verbrannt. Die Rolle der Institution AK inklusive ihrer Bibliothek hat sich bis heute mehrfach gewandelt.
Das künstlerische Projekt „Rebellious Books“, das im Rahmen des Kulturjahr-Projektes „Digital Reconfiguration“ stattfindet, lädt verschiedene Arbeiter*innen ein, heute als „rebellisch“ geltende Bücher zusammenzustellen. Die kollektive Untersuchung der Notwendigkeiten unserer Zeit und des medialen Bestands der Bibliothek der Arbeiterkammer Steiermark fragt nach Widerstand, Emanzipation und radikalem Denken.
Im Zeitraum von 10. 9. – 31. 10. 2021 werden die ausgewählten Bücher mit einem kurzen Statement als Intervention im Hauptregal der AK-Bibliothek & Infothek in der Hanuschgasse 3, 8020 Graz ausgestellt. In ihrer Zusammenstellung schaffen die Bücher, Filme und Tonaufnahmen einen aktuellen Einblick in die Themen der Selbstbildung und des kollektiven Handelns. Diese temporäre Sammlung wird vor Ort wie auch online zugänglich sein und durch die Besucher*innen und Bibliotheksnutzer*innen weiter ergänzt.
In Zusammenarbeit mit der Bibliothek & Infothek der Arbeiterkammer Steiermark und Bettina Landl.
Termine:
14. 10. 2021, 17.00 – 19.00: „Rebellious Books“ Lesung und Gespräch / Reading and Diskussion. Anmeldung erforderlich unter / Registration at: bibliothek@akstmk.at